
Du machst dich angreifbar!
Das bekam ich als Antwort, als ich eine Bekannte um ihre Meinung zu meinen Texten fragte. Zunächst rüttelte ihre Auffassung so sehr an mir, dass ich dachte, es sei wirklich die richtige Entscheidung, alles zu verbergen.
Doch je mehr ich diese Aussage durchdachte, wurde mir klar, dass es doch genau das ist, was ich möchte. Ich möchte angreifbar sein, ich setze das gleich mit begreifbar sein und mit meinen Mitmenschen in Kontakt treten. Immer dann, wenn mir jemand eine Frage zu mir stellte und ich versuchte einmal über das, was mich bewegte, hinwegzutäuschen, fühlte ich mich unecht und verlogen. Ich hatte das Gefühl, meinem Gegenüber nicht richtig zu begegnen.
Eine Zeit lang hatte ich diesen Blog dann auch aus vorher genanntem Grund nicht mehr im Netz.
Zum Glück!
Ich habe mich weiterentwickelt und dachte zunächst, dass es nicht mehr zusammenpasst, mein jetziges Lebensgefühl und das, was ich in den Beiträgen beschreibe. Ich traue mich und bleibe weiterhin angreifbar oder besser gesagt begreifbar. Wir begreifen uns durch die Begnung mit anderen und wenn es einem Blogtext ist.
Gestalten
Wir haben Gestaltungsmöglichkeiten, obwohl die Aussicht sehr trübe sein kann, das ist wunderbar. Damit wir direkte Aussagen gegen uns nicht mehr als Angriff empfinden, muss die innere Stärke wachsen. Das geht zwar nicht von heut auf morgen, aber es ist möglich.
Der letzte Eintrag ist ein halbes Jahr her und zeigt mich in einem anderen Licht. Für mich fühlt sich das gut an. Ich finde es wichtig, dass du dir bewusst wirst, der Wert eines Menschen kommt von innen.
Entwickeln
Du kannst gestalten, du kannst dich durch eigenen Einfluss entwickeln, statt dich formen zu lassen. Das sage ich nicht so daher. Es ist mir oft schwergefallen mit den starken Gefühlen, die in mir tobten, meinen Alltag zu bewältigen. Gegenwärtig wird viel Schau nach Außen betrieben. Viele halten ein Bild aufrecht, welches krank macht, da sich Gefühle aufstauen. Ich bin der Meinung, dass es uns schadet, wenn wir lügen, um die Dinge besser darzustellen, als sie sind. Wir sollten uns trauen, offen zu sein.
Spreu trennt sich vom Weizen
Ich habe in meinem Leben deutlich spüren können, wie sehr sich die Spreu vom Weizen trennt, als ich ehrlich damit umging bin, wie es in mir aussah. Schätze dies jedoch inzwischen, denn letzten Endes macht es das Miteinander einfacher. Du bist mit den Menschen umgeben, die dich so kennen, wie du bist und mit dir klarkommen.
Mehr Miteinander
Ich will nicht propagieren, dass wir jedem unser Innenleben auf die Nase binden sollten. Doch bin ich der Meinung, dass wir uns alle gegenseitig besser regulieren sollten und eine Bereitschaft zeigen sollten, anderen Menschen etwas tiefer zu begegnen. Wir sollten uns auf Gespräche einlassen, die uns weiterbringen. Diskussionen, die mit einer offenen, wohlwollenden und schätzenden Weise geführt werden.
Ich wünsche mir, meine Mitmenschen begreifen zu können.
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