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Ins Wasser schauen.

Jeder von uns hat wie das Wasser die Kraft, sich immer wieder zu erneuern! Ein Schüler im alten Orient fragte einmal einen Weisen: „Du stehst nun schon so lange vor diesem Fluss und schaust ins Wasser. Was sieht du denn da?“

Der Weise gab keine Antwort. Er wandte den Blick nicht ab von dem unablässig strömenden Wasser. Endlich sprach er:

„Das Wasser lehrt uns, wie wir leben sollen. Wohin es fließt, bringt es Leben und teilt sich aus an Alle, die seiner bedürfen. Es ist gütig und freigiebig. Die Unebenheiten des Geländes versteht es auszugleichen: Es ist gerecht. Ohne zu zögern in seinem Lauf, stürzt es sich über die Steilwände in die Tiefe. Es ist mutig. Seine Oberfläche ist glatt und ebenmäßig, aber es kann verborgene Tiefen bilden. Es ist weise. Felsen, die ihm im Lauf entgegenstehen, umfließt es. Es ist verträglich.

Aber seine Kraft ist Tag und Nacht am Werk, das Hindernis zu beseitigen. Es ist ausdauernd. Wie viele Windungen es auf sich nehmen muss, niemals verliert es die Richtung zu seinem ewigen Ziel, dem Meer, aus dem Auge. Es ist zielbewusst. Und sooft es auch verunreinigt wird, bemüht es sich unablässig, wieder rein zu werden. Es hat die Kraft sich immer wieder zu erneuern.

Das alles“, sagTe der Weise, „ist es, warum ich auf das Wasser schaue. Es lehrt mich das rechte Leben“.

(Gefunden in: Die Treppe zum Glück von Nossrat Peseschkian und Raymond Battegay

Kraft des Wassers

Leben bedeutet Veränderung im Fluss zum Ziel.

Seit ich coache, beschäftigt mich immer wieder der Gedanke, dass Veränderung und das Erreichen eines gewünschten Ziels der Persönlichkeitsentwicklung nicht einfach durch ein paar Tipps und die Arbeit mit einem Coach, zu erreichen ist.

Sehr wohl und auch sehr gut, kann ich mir vorstellen, Menschen zu unterstützen, zu ihren Zielen zu gelangen oder auch erst einmal eigene Ziele zu entwickeln.

Doch die wahre Veränderung und Entwicklung einer Person benötigt Zeit und das Bewusstsein, dass es auch ein manches Mal einfach nur Sinn macht, weiter zu gehen, das Leben fließen zu lassen. So wie das Wasser in der Geschichte immer weiter fließt. Es sucht sich seinen Weg, steht dort geschrieben, niemals verliert es die Richtung zu seinem Ziel aus den Augen.

Das ist etwas, was wir Menschen auch tun können.

Manchmal wird der Fluss unseres Lebens ganz schmal und wir fühlen uns nicht gut mit den Dingen, die wir erleben und erlebt haben. Dann wieder kommen die breiteren Lebensflussbetten. Wir schießen nur so dahin und müssen eventuell auch ein bisschen aufpassen, dass wir nicht über die Ufer treten.

Wenn ich Menschen berate und unterstütze, möchte ich ihnen das Bewusstsein der eigenen Verantwortung und vor allem der Bereitschaft, sich ein wenig dem Leben hinzugeben, nahebringen.

Das stetige Weitergehen und wenn es nur als Beobachter oder Durchhalter ist, bringt uns unserem Ziel näher.

Kennen wir noch keine Ziele, die sich gut anhören, so haben wir doch sicher alle gemeinsam, dass wir uns wohlfühlen, gute menschliche Kontakte möchten und mit einem inneren Frieden durch das Leben gehen wollen.

Ich hoffe, ich habe dich inspiriert, über Wasser nachzudenken und zu meditieren. Lese die Geschichte mehrmals und finde Parallelen zu deinem Leben.

Wirken lassen und nicht eine Pflicht dahinter sehen.

Beobachter sein.

Alles Liebe

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